packageRunter von der Bühne und ab in die Clubs dieser Welt. Diesmal jedoch lassen wir unsere Plastikgitarre zu hause und klemmen uns einen Plattenspieler sowie ein Mischpult unter die Arme. Harte Gitarrenriffs werden gegen tiefe Bässe, Sprechgesang und elektronische Beats ausgetauscht. Wer also mit Guitar Hero (GH) oder Rockband glücklich wurde, wird mit DJ Hero nicht zwangsläufig etwas anfangen können.

In der Spielebranche gibt es wirklich selten Meilensteine die das Genre weiter nach vorne bringen. Umso erstaunlicher das sich eine Firma vor einigen Jahren dazu entschloss ein Spiel auf den Markt zu bringen das mit einem Gitarrencontroller gesteuert werden sollte. Anfangs noch als Humbuck abgetan, stellte sich doch recht schnell heraus das es mehr war. DJ Hero ist die konsequente Weiterentwicklung. Zwar ist dieser Wow-Effekt nicht mehr so stark wie zur Einführung der Kunststoffgitarre, allerdings muss man erst einmal auf die Idee kommen ein Spiel mit dieser Steuerung zu entwickeln. Wie GH stammt auch DJ Hero aus dem Hause Activision. Allerdings von dem Entwickler FreeStyleGames und nicht wie die letzten GH-Teile von Neversoft.

Was könnte bei einem Musikspiel wohl wichtiger sein als die Musik? Richtig, nichts und so überrascht es auch nicht das die Entwickler viele DJ Grössen an Land geholt haben um das beste aus dem verwendeten Songs zu mixen. Darunter z.B. Grandmaster Flash, DJ Shadow, DJ Z-Trip oder sogar Daft Punk. Während der Grossteil der Mixes einem direkt in Fleisch und Blut übergehen und somit den Fuss zwangsläufig zum mitwippen bringen, gibt es einige Kreationen die rhytmisch einfach nicht recht zusammenpassen wollen. Die gemixten Songs erstrecken sich hierbei über ein breites Gebiet. Klassiker wie „Jukebox Hero“ oder „Last night a DJ saved my life“ werden genauso vermischt wie MC Hammers „U cant touch this“ oder Daft Punks „Around the world“. Auch einige Rockklassiker sind mit von der Partie z.B. „Ace of Spades“ von Motörhead. Im grossen und ganzen ist das Spiel aber eher an eine Zielgruppe ausgerichtet, die auf halbwegs aktuelle Discokracher stehen. Insgesamt werden 102 Songs zu 93 Mixes zusammengewürfelt. Diese sind in mehreren Sets zusammengefasst

dj_hero_-_grandmaster_flash_-_highway

Das Spielprinzip mag zwar auf den ersten Blick aussehen wie von GH, jedoch steuert es sich völlig anders. Die einzige Gemeinsamkeit der beiden Titel ist, das wir durch das ausführen der richtigen Aktionen im richtigen Moment das Gefühl bekommen den Song zu beinflussen und unser Punktekonto erhöhen. Während bei GH die Anschlagshand eine monotone Bewegung ausführen werden bei DJ Hero beide Hände vollends gefordert. Während wir mit der einen Hand die drei farbigen Tasten zur richtigen Zeit drücken und den Plattenteller zum scratchen drehen, müssen wir mit der anderen Hand den Crossfader bedienen. Hinzu kommt das wir mit der Crossfader Hand auch noch unsere „Euphorie“ starten können und an gewissen Stellen des Tracks die Tonlage per Drehknopf verändern können. Wenn wir eine dieser Aktionen ausführen, bekommen wir die doppelte Punktzahl auf unser Konto. Um noch mehr Punkte zu scheffeln können wir auch an manchen Stellen dem Plattenteller eine 360 Grad drehung verpassen um somit einen bereits gespielten Abschnitt zu wiederholen.
Ein optionales Tutorial führt uns Schritt für Schritt in die Steuerung ein. In den ersten 3 Schwierigkeitsstufen dürften wohl auch Anfänger problemlos die Mixes meistern. Auch wenn die letzten zwei Sets es in sich haben, fällt der Einstieg wesentlich leichter als es bei GH der Fall war. Profis spielen in den zwei höheren Stufen und müssen nicht nur eine vorgeschriebene Scratchrichtung einhalten, sondern auch den Crossfader öffters zum Einsatz bringen. Wer hier nicht ins schwitzen kommt und exorbitante Punkte scheffelt, der sollte eine Karriere als DJ anstreben.
Doch neben dem Punktekonto gibt es pro Song auch noch fünf Sterne abzusstauben. Je genauer wir spielen, umso mehr Sterne bekommen wir. Mit diesen gewonnenen Sternen schalten wir Equipment, Kostüme, DJ’s und neue Sets frei. Bei DJ bezogenen Sets gibt es auch noch Bonustracks freizuspielen. Für Motivation ist also gesorgt. Wer seine freigespielten Song in Ruhe geniessen möchte, der kann den Euphorie-Button einige Sekunden gedrückt halten um so dem Spiel die Steuerung zu überlassen.

DJ-HeroWer keine Lust hat allein zu spielen, kann sich auch lokal zu zweit an den Plattentellern austoben. Ein weiterer DJ-Controller vorraus gesetzt. Bei einigen Titeln kann sogar ein weiterer Spieler zur Plastikgitarre greifen und mitspielen. Allerdings ist DJ Hero eher auf Einzelspieler ausgelegt oder auf das abwechselnde spielen der Tracks. Da man sich drei Setisten mit jeweils acht seiner Lieblingssongs selbst zusammen stellen kann, könnte man auf der nächsten privaten Partie ruhig für Stimmung sorgen.
Im Online-Modus können wir unser Geschick mit anderen messen und treten gegen den Rest der Welt an. Einen genaueren Blick in die Multiplayer-Welt der DJ’s, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal wagen und Genaueres berichten.

Fazit: Die Sammlung von Plastikinstrumenten jeglicher Art will einfach nicht kleiner werden. Im Gegenteil. Jeder der mit den gebotenen Musikrichtungen etwas anfangen kann sollte einen Blick riskieren. Metalheads hingegen sollten bei Guitar Hero bleiben. Das volle Potential wird sich wohl erst entfalten wenn man auf einer Partie die Massen in Stimmung versetzt und einem die Groupies laut zuschreien. Wer bereits alle Tracks freigespielt hat und auf Nachschub wartet, sollte mal einen Blick ins PSN werfen. Das erste kostenpflichtige Trackpack ist bereits erhältlich und ich denke das viele weitere folgen werden.

Von DarKson